Der letzte Teil der Hobbit Trilogie ist nun in den deutschen Kinos angelaufen. Ein allerletztes Mal kehrt Regisseur Peter Jackson mit uns nach Mittelerde zurück und erzählt das Ende der Geschichte um den Halbling Bilbo Beutlin.
Alle Jahre wieder zu Weihnachten kommt ein neues Kapitel der Geschichte von Mittelerde in die deutschen Kinos. Anfang der 2000er gelang Peter Jackson das Undenkbare als er die Buchtrilogie Der Herr der Ringe verfilmte, damit sowohl Fans der Buchvorlage als auch Neulinge in der Fantasywelt in seinen Bann zog und drei richtig gute Filme ablieferte. Ein Jahrzehnt später startete der Hobbit in den Kinos und sollte eine ebenso mitreißende Trilogie werden. Eine Trilogie, die nun mit Die Schlacht der fünf Heere ihr Ende findet.
Ohne etwas vom Inhalt zu verraten, kann man konstatieren, dass sich der Film in zwei Hälften aufteilen lässt. Nämlich alles was vor der Schlacht der fünf Heere passiert und dem namensgebendem Kampf selbst. Kritiker des zweiten Hobbit-Filmes Smaugs Einöde, deren Herz dennoch am Hobbit hängt, wittern in der ersten Filmhälfte Morgenluft, da es hier so scheint als habe Peter Jackson hier die mahnenden Stimmen erhört. Hier präsentiert sich der Hobbit nicht als pausenlose Action-Achterbahnfahrt mit lustigen kleinen Zwergen sondern trifft den Ton des Buches besser. Die Zwerge befinden sich in einer bedrückenden Situation und man beginnt zu verstehen, warum Gandalf (Ian McKellen) Bilbo (Martin Freeman) und nicht einen erfahreneren Meisterdieb angeheuert hat, um das Königreich von Erebor wiederzuerwecken. Zwar gibt es immer wieder Action- und CGI-Feuerwerke, aber man hat nun eher das Gefühl, dass sich das Universum selbst ernst nimmt und nicht in Slapstick-Einlagen zerkocht wurde. Auch wenn es sehr schade ist, dass der größte und interessanteste Charakter schon nach fünfzehn Minuten abtritt, freut man sich ungemein auf die nächsten zwei Stunden.
Leider ändert sich alles mit dem Beginn der Schlacht der fünf Heere. Nicht das Missverständnisse aufkommen: Die Tatsache, dass es eine große Schlacht geben würde, die einen Großteil des Films einnehmen wird, ist gar nicht das Problem. Sondern wie sie inszeniert wurde. Auf den Schlachtfeldern im Herrn der Ringe war ebenfalls einiges los und doch hatte man das Gefühl immer zu wissen, wie der Kampf in diesem Augenblick verläuft und man verfolgte den Kampf durch die Geschicke der einzelnen Helden. Helden gibt es in diesem Film zwar auch reichlich, aber dennoch fehlt ihnen das Heroische, wenn man sie gegen computergenerierte Schergen statt gegen kostümierte Menschen antreten lässt, was dazu führt, dass das sich viel weniger mit ihnen identifiziert und kaum emotionalen Anteil an ihrem Schicksal nimmt.
Besonders negativ fällt hier Legolas (Orlando Bloom) auf, der wohl kurz davor ist, auf einem Schild nach New York City zu segeln, um dort der Anführer der Superheldentruppe The Avengers zu werden. Er ist Sinnbild dafür, dass die Hobbit-Trilogie unter einer Identitätskrise litt und nie so richtig wusste, was sie eigentlich sein wollte. Einerseits möchte man Herr der Ringe-Fans abholen – das gelingt jedoch kaum, da der Hobbit viel zu kindlich ist für diese Generation. Und andererseits möchte man Kinder ansprechen – köpft aber gleichzeitig Aberdutzende von Orks. Man versucht sich eine Liebesgeschichte aus den Fingern zu saugen, schreibt dafür aber Dialoge, die lediglich Fremdscham im Zuschauer auslösen. Man führt in der Trilogie mit den beiden orkischen Hauptmännern zwei neue Bösewichte ein, lässt diese jedoch durch den Computer und nicht durch Schauspieler in Verkleidung darstellen.
Am Ende bleibt ein fauler Kompromiss für alle und in allerletzter Konsequenz ein nur okayer Fantasyfilm, der in der ersten Hälfte andeutet, was aus ihm hätte werden können und in der zweiten Hälfte noch einmal zusammenfasst, warum Tolkien-Fans nicht mit der Trilogie warm werden.