Iranische Frauen können am Donnerstag zum ersten Mal seit rund 40 Jahren wieder ein Fußballstadion betreten. Der Weltfußballverband FIFA hat dem Iran mit dem Ausschluss von der kommenden Weltmeisterschaft gedroht, sollte das islamische Land Frauen keinen uneingeschränkten Zugang zu Fußballspielen im Stadion ermöglichen. Bis jetzt waren dort Frauen strikt verboten. Die Kleriker begründeten dies damit, daß Frauen “vor der männlichen Atmosphäre und dem Anblick halbbekleideter Männer” geschützt werden sollten.
Auslöser der Drohung seitens der FIFA war die Selbstverbrennung eines Mädchens mit dem Spitznamen “Blue Girl”. Ihr drohte eine Gefängnisstrafe, weil sie sich als Junge verkleidete, um ins Stadion zu kommen. Der Fall hat weltweit große Betroffenheit ausgelöst und das iranische Regime unter Druck gesetzt.
Viele Fußballbegeisterte Frauen nutzten diese neue Chance, um diese neue Gelegenheit wahrzunehmen. Die erste Charge der Tickets zum Qualifikationsspiel für die WM 2022, Iran gegen Kambodscha, waren in weniger als einer Stunde ausverkauft. Wer nun aber denkt, die iranischen Frauen dürften wie jeder andere Mann auch das Stadion besuchen, liegt leider falsch. Die Frauen werden strikt von den Männern getrennt und von 150 Polizistinnen streng überwacht.
Trotzdem freuen sich viele Frauen auf dieses winzige Stückchen Freiheit. So die iranische Fußballjournalistin Raha Poorbakhsh: “Ich kann immer noch nicht glauben, dass dies passieren wird, denn nach all den Jahren, in denen ich auf diesem Gebiet gearbeitet habe und alles im Fernsehen gesehen habe, kann ich jetzt alles persönlich erleben”, sagte sie gegenüber AFP.